Sportorthopädie Dr. Albrecht
                           Arthroskopische und gelenkerhaltende Orthopädie

Meniskusverletzungen

Die Therapie von Meniskusverletzungen ist je nach Schweregrad und vor allem Beschwerdebild konservativ oder operativ möglich. Bei einem weitgehend „beschwerdearmen“, stabilen Meniskusriss, der Alltagsbelastungen zulässt, ist eine Operation nicht unbedingt erforderlich und eine kombinierte medikamentös-physikalische Therapie möglich.

Operative Versorgung von Meniskusverletzungen

Die Meniskusoperation (Meniskus-OP) wird in der Regel minimal-invasiv arthroskopisch durchgeführt. Auf Grund der wissenschaftlich nachgewiesenen Zunahme von Knorpelschäden nach Meniskusentfernung sollte man bei jungen Patienten möglichst viel Meniskusgewebe erhalten. Bei Lappen- oder Korbhenkel-Rissen des Meniskus, kann in manchen Fällen eine Naht des Meniskus durchgeführt werden sofern die Verletzungen nicht zu alt ist und eine gute Gewebequalität gegeben ist. Es sind gute Heilungschancen der Naht zu erwarten, wenn die Risse in der basisnahen, gut durchbluteten Region des Meniskus liegen. Ob eine Naht des Meniskus in Frage kommt, muss während der Operation von einem erfahrenen Operateur entschieden werden.

Sollte sich während der Operation zeigen, dass der Meniskus nicht genäht werden kann, ist eine Meniskusteilentfernung erforderlich. Hierbei wird sowenig Meniskusgewebe wie möglich entfernt und soviel wie notwendig, um anschließend einen stabilen funktionsfähigen Restmeniskus zu erhalten. Hierbei verringert sich zwar die Meniskusfläche geringfügig, dies wirkt sich jedoch im Regelfall je nach Größe des entfernten Anteils nicht nachteilig auf die Gelenkfunktion aus. 

Ist eine Naht des Meniskus möglich, wird dies mit modernsten Mitteln und so schonend wie möglich durchgeführt. Es stehen arthroskopische und offene Nahttechniken zur Verfügung, die abhängig von der Rissform und -lokalisation zum Einsatz kommen.

Meniskusersatz

Bei jungen Patienten bei denen der Meniskus zu großen Teilen entfernt wurde, kommt eventuell eine Meniskustransplantation oder ein Meniskusersatz in Frage. Durch das Fehlen des Meniskus kann es verfrüht zu einer Arthrose (Gelenkverschleiss) kommen. Um das zu verhindern kann eine Meniskusersatz-Operation sinnvoll sein. Sie soll die Entstehung von Knorpelschäden hinauszögern oder sogar verhindern.

Die Erfolgsaussichten hängen unter anderem von den Knorpelverhältnissen, intakten Bandverhältnissen und physiologischer Beinachse ab. 

Es ist die Transplantation eines Spendermeniskus („Allograft“) sowie die Implantation von künstlich hergestelltem Meniskusersatzgewebe („CMI“ = Collagen Meniskus Implantat) möglich. Die Implantate werden während der Operation zugeschnitten um eine möglichst genaue Passform zu gewährleisten. Das Implantat wird dann eingenäht und muss über mehrere Wochen einheilen. Ziel ist es, die Meniskusfunktion wiederherstellen, Schmerz zu vermindern und im Idealfall den Knorpelverschleiss zu minimieren.


Nachbehandlung nach Meniskusoperation

Eine Entlastung an Gehstützen ist nach einer Teilentfernung des Meniskus nicht unbedingt erforderlich, kann aber sinnvoll sein. Insgesamt sollten Sie ihr Bein jedoch für die ersten 5 - 7 Tage nach der Operation möglichst lange hochlegen (höher als Ihr Herz), kühlen und nur die notwendigsten Wege gehen (z.B. ins Bad).

Nach der Operation dürfen Sie nicht selbst Auto fahren. Eine Thromboseprophylaxe mit sog. “Bauchspritzen“ ist für die Dauer der Gehstützenentlastung unbedingt erforderlich. 

Eine, in das Kniegelenk eingelegte Drainage, wird meist am ersten oder zweiten Tag nach der Operation gezogen, das Nahtmaterial wird nach 10-12 Tagen entfernt.

Nach einer Meniskusnaht soll das Knie in der Regel in den ersten 6 Wochen an Gehstützen entlastet werden und sollte nicht über 90 Grad gebeugt werden (nicht in die Hocke gehen!). Die ersten 2 Wochen sollte nur mit Sohlenkontakt belastet werden, die 3.-und 6. Woche nach der Operation mit 20 kg, danach findet ein moderater Belastungsaufbau statt. Intensive sportliche Betätigung ist (je nach Sportart) meist nach 3-6 Monaten möglich.