Sportorthopädie Dr. Albrecht
                           Arthroskopische und gelenkerhaltende Orthopädie

Instabilität des Schultereckgelenks (Rockwood- oder Tossy-Verletzung)

Therapiemöglichkeiten bei Instabilitäten des Schultereckgelenks

Die Therapie der Verletzungen des Schultereckgelenks richtet sich nach dem Schweregrad der Verletzung. Dieser lässt sich durch spezielle Röntgenaufnahmen (sog. Wasserträger oder Panoramaaufnahmen) ermitteln. Je nach Einteilung werden verschiedene Schweregrade unterschieden, die Einfluss auf die empfohlene Therapie haben. 

Es werden wie bei anderen Erkrankungen konservative und operative Vorgehensweisen unterschieden. Bei leichteren Schweregraden kommt eine konservative Therapie mittels Ruhigstellung, bei Bedarf Schmerztherapie und anschließender Physiotherapie in Frage. 

Stellt sich bei der Untersuchung eine höhergradige Verletzung heraus, sollte man eine operative Therapie in Erwägung ziehen. Hier bestehen sowohl arthroskopische sowie offene operative Therapiemöglichkeiten zur Wahl. 

Bei Bandzerreißungen, die direkt nach dem Unfall diagnostiziert werden, wird nach der aktuellen wissenschaftlichen Datenlage, die vorübergehende Fixierung des Schlüsselbeines mit einer Hackenplatte empfohlen. Diese wird nach Heilung der Bänder durch einen zweiten kleinen operativen Eingriff nach 6-8 Wochen wieder entfernt.

Es besteht auch die Möglichkeit einer arthroskopischen Stabilisierung mittels sehr stabiler Fäden und kleiner knopfgrosser Metallimplantate, die nicht mehr entfernt werden müssen. Dieser Eingriff ist allerdings technisch sehr anspruchsvoll und komplikationsbehaftet. Daher wird aktuell laut den neusten Studien die Versorgung mittels Hackenplatte empfohlen.

Die Nachbehandlung beider Verfahren ist gleich. Welches Verfahren im Einzelfall für  Sie geeignet ist, wird im Vorgespräch ausführlich mit Ihnen besprochen. 

Tritt ein Gelenksverschleiß (Arthrose) des AC-Gelenkes infolge einer ehemaligen Verletzung mit Zerreißung der Bänder des Gelenkes auf, wird das äußere Ende des Schlüsselbeines wie bei der AC-Arthrose entfernt. Bei Bedarf wird zusätzlich zur korrekten Positionierung des Schlüsselbeines ein körpereigenes Band, das zum Schulterdach verläuft zur Fixierung verwendet. Das Schlüsselbein muss evtl. zusätzlich durch Drähte, Schrauben oder ein künstliches Band fixiert werden. Diese beiden zusätzlichen Verfahren sind jedoch eher selten notwendig. 


Nachbehandlung

Die Nachbehandlung nach Eingriffen am AC-Gelenk ist abhängig vom Operationsverfahren. Die alleinige Entfernung des äußeren Schlüsselbeinendes erfordert keine spezielle Ruhigstellung. Bei Stabilisierung des Gelenkes mit Verlagerung von Bändern und eingebrachter Hackenplatte, Drahtschlinge oder Schraube muss zur Vermeidung von Bandausrissen und Brüchen des eingebrachten Metallimplantates für 6-8 Wochen eine Bewegungseinschränkung eingehalten werden. Hierzu erhalten Sie ein spezielles Nachbehandlungsschema, welches im Vorfeld ausführlich mit Ihnen besprochen wird. Unterstützt werden kann die Nachbehandlung durch abschwellende Medikamente und lokale Eisanwendungen.